Das Dissertationsprojekt setzt sich mit der Frage auseinander, wie regionale Vorstellungsbilder die Bildproduktion in sozialen Medien als spezifische raum-zeitliche-Ereignisse formen und wie sich diese im Handeln mit Instagram manifestieren. Im Zentrum stehen gemeinschaftlich produzierte Visualisierungen und Situationen ihrer Entstehung in Interaktion mit der Software, die als Positionierungen in einer diskursiven Aushandlung einer regionalen Vorstellungswelt des Ruhrgebietes interpretiert werden. Intendiert ist die Analyse der Bildproduktion hinsichtlich hegemonialer und konfligierender ökonomischer Vorstellungswelten, die in alltagsweltlichen Praktiken der Visualisierung von Akteur_innen hervorgebracht werden. Zu überprüfende These ist hierbei, inwiefern diese Visualisierungen durch ihre spezifische geschichtskulturelle Repräsentation der Region sowie durch daran geknüpfte Praktiken und Subjektivitäten soziale Distinktionsprozesse und ökonomische Logiken artikulieren. Über das ethnographische Vorgehen mittels Interviews, teilnehmenden Beobachtungen und digitaler Ethnographie wird die Spezifik regionaler Inszenierungen und ihrer bildpraktischen Übersetzungen empirisch greifbar. Das Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, die Materialisierung von Gemeinschaftlichkeit im Kontext sozialer Medien und Region als kulturelle und soziale Prozesse zu verstehen und die Bedeutung der Bildlichkeit der Region Ruhrgebiet für die Emergenz sozialer Distinktion analysieren zu können.
English summary:
In my dissertation project, I am working on Instagram-related practices in the German Ruhr. I am investigating the meaning of semiotics and human-material structures for the construction and negotiation of a regional imaginary and the emergence of social distinction and inequalities in a post-industrial region through interviews and participant observation.
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